© Chris Melzer New York Mai 2010
A Glorious Burden
The American Presidency
1801 bis 1809
Thomas Jefferson
1743 bis 1826
"Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, dass alle
Menschen gleich erschaffen wurden, dass sie von ihrem Schöpfer
mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt wurden, worunter
Leben, Freiheit und das Streben nach Glück sind." Der, der diese
epochemachenden Worte schrieb, war gerade 33 Jahre alt. Ein
politisches Wunderkind, das man nur als ambivalent bezeichnen
kann. Denn die "unveräußerlichen Rechte" galten für jeden. Wenn
männlich. Und weiß. Denn als Pflanzer in Virginia hatte Jefferson
selbstverständlich Sklaven. Ja er war sogar der Vater der Kinder von Sally
Hemmings, der Sklavin seiner Frau.
Die Sklaverei in den USA sei, als versuche man, einen Wolf an den
Ohren zu halten, sagte Jefferson: Man wolle gerne loslassen,
könne es aber nicht aus Angst, gefressen zu werden. Ein
intelligenter Kopf war er ohne Frage, denn er machte zahlreiche
Erfindungen und konstruierte auch sein Anwesen Monticello bei
Charlottesville in Virginia selbst - heute Unesco-Weltkulturerbe.
Nachdem 1812 im Krieg mit den Briten die Kongressbibliothek in
Washington abgebrannt war, übergab er ihr seine Bücher: Nicht
weniger als 6500 Bände. Allerdings nicht als Spende. Er kassierte
dafür die stattliche Summe von 23 950 Dollar.
Jefferson war der erste Präsident, der in Washington vereidigt
wurde. Die Präsidentschaft nannte er "a splendid misery", ein
"glanzvolles Elend". Jefferson litt unter Migräne. Die Anfälle
waren zuweilen so stark, dass der Präsident völlig hilflos war.
Er führte etwas ein, was bislang bei seinen beiden Vorgängern
unmöglich gewesen wäre: Den Handschlag. Bis dahin begnügte
man sich mit Verbeugungen, hielt aber höflich Abstand. Und
noch etwas anderes etablierte der Präsident: Tomaten. Bis
dahin hatten sie in der Gesellschaft als giftig oder zumindest
schwer bekömmlich gegolten.
Jefferson und sein Nachfolger Madison waren übrigens, im gewissen Sinne,
vorbestraft. Beide waren 1791 kurzzeitig festgenommen worden. Das Vergehen: Sie
waren an einem Sonntag mit der Kutsche gefahren.
Jefferson verfasste Bücher über gutes Wirtschaften, war aber
selbst mit seiner Plantage ständig verschuldet. Kein Wunder,
kaufte er doch für 25 000 Dollar (!) im Jahr Wein - das wäre
selbst nach heutigem Geldwert ein ganz erheblicher Betrag. Auch
als Präsident war er zwiespältig. So hatte er sein ganzes Leben
gegen eine starke Zentralgewalt in Washington gepredigt, hielt als
Präsident aber die Zügel fest in der Hand. Das Staatsgebiet der
USA verdoppelte er durch den größten Grundstückskauf der
Geschichte, den Louisiana Purchase. Für 15 Millionen Dollar erwarb er von
Frankreich 2,14 Millionen Quadratkilometer Land - ein Schnäppchen.
Mit John Adams verband Jefferson eine lebenslange
Freundschaft und Feindschaft. Beide waren politi-
sche Gegner, doch die beiden Autoren der Unabhän-
gigkeitserklärung achteten sich und schrieben sich
als Ex-Präsidenten lange Briefe. Als Adams am 4.
Juli 1826 starb, waren seine letzten Worte: "Nun hat
mich Jefferson doch überlebt." Doch Jefferson war
unmittelbar vor ihm gestorben - beide Unterzeichner
der Unabhängigkeitserklärung ereilte der Tod auf
den Tag genau 50 Jahre nach dem 4. Juli 1776.
Seine Grabinschrift hat er selbst entworfen. Auf dem
Obelisken in Monticello werden alle seine Ämter erwähnt:
Autor der Unabhängigkeitserklärung, Verfasser von Virginias
Gesetz für religiöse Freiheit und Gründer der Universität von
Virginia in seiner Heimatstadt Charlottesville. Nur vom Amte
des Präsidenten lesen wir kein Wort.
Thomas Jefferson
13. April 1743, Goochland Co. (heute Albemarle)
Deist
Rechtsanwalt, Pflanzer
Virginia
1772 Martha Wayles Skelton [1748 bis 1782]
Martha Wahington [1772-1836] Jane Randolph [1774-1775]
Sohn [1777] Mary [1778-1804] Lucy Elizabeth [1780-1781]
Demokraten-Republikaner
57
4. März 1801 in Washington
4. März 1809 in Washington
zwei
4. Juli 1826 auf Monticello, Charlottesville, VA.
Monticello, Charlottesville, Virginia
Name:
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Inauguration:
Amtsabschied:
Amtszeiten:
Gestorben:
Grab: