© Chris Melzer New York Mai 2010 A Glorious Burden The American Presidency 1809 bis 1817    James Madison 1751 bis 1836 Der kleinste, aber vielleicht auch der genialste Präsident. Denn so wie sein fast  abgöttisch respektierter Parteifreund Jefferson der maßgebliche Autor der  Unabhängigkeitserklärung ist, so gab Madison der amerikanischen Verfassung die  entscheidende Handschrift. Als "Publius" verteidigte er dieses Werk, zusammen mit  John Jay und vor allem dem genialen Alexander Hamilton, in Zeitungsartikeln -  quasi der erste Verfassungskommentar der Geschichte. Und vielleicht am  wichtigsten: Die Bill of Rights, der Grundrechtekatalog, stammt aus seiner Feder.  Als Präsident war der frühere Außenminister nicht  immer erfolgreich. So brach unter seiner Führung  der Krieg mit den Briten aus und Madison wurde in  der Geschichte der USA der einzige Präsident, der  aus Washington fliehen musste - was nicht einmal  Lincoln im Bürgerkrieg nötig hatte. Dabei hatte er  alle Hände voll zu tun, denn er war als Präsident  auch Außen- und Kriegsminister. Den Krieg von  1812 mit den Engländern nannten die traditionell  londonfreundlichen und madisonfeindlichen  Föderalisten "Mr. Madison´s War". Der Versuch,  das britische Kanada zu erobern, misslang völlig.  Das Weiße Haus wurde von den Briten  niedergebrannt, doch letztlich endete der Konflikt  mit dem status quo ante. Nachdem die Engländer das Weiße Haus abgebrannt  hatten, fordert einige, Die Stadt aufzugeben und den Regierungssitz nach  Philadelphia zurückzuverlegen. Es war Dolly Madison, die ihren Mann davon  abhielt. Die Madisons blieben kinderlos, hatten aber einen Papageien. Er hat beide  überlebt. Madison trug als erster Präsident ständig lange Hose. Seine drei Vorgänger hatten -  Washington und Adams ständig, Jefferson zuweilen - noch Kniehosen getragen.  Spötter mögen sagen, es seien auch bei Madison Kniehosen gewesen, er sei nur so  klein gewesen, dass sie wie lange aussahen. Aber nicht nur, dass die Mode über die  mit Strumpfhosen getragenen Beinkleider hinweggegangen war, sie galten auch als  unrepublikanisch. Schließlich hatten sich Revolutionäre in Frankreich "die  Hosenlosen" genannt, wobei die Sansculottes  durchaus Hosen trugen, nur eben lange. Dazu  trugen sie die Phrygische Mütze, die, eigentlich  aus gegerbtem Stierhoden, wir heute höchstens  noch von den Schlümpfen kennen. Seine beiden Vorgänger, Adams und Jefferson,  starben gleichzeitig am 50. Jahrestag der  Unterzeichnung ihrer Unabhängigkeitserklärung.  Zehn Jahre später lag auch der Unterzeichner  Madison auf seiner Plantage Montpelier im  Sterben. Sein Arzt bot ihm ein Mittel an, dass sein Leben um eine Woche verlängern  könne. "Ach Doktor", soll der Patient geantwortet haben, "ich bin natürlich auf die  Welt gekommen, dann will ich sie auch natürlich verlassen." James Madison starb  genau eine Woche vor dem 4. Juli 1836, dem 60. Jahrestag der Unterzeichnung. James Madison 16. März 1751 in Port Conway, Virginia Episkopalisch Politiker, Pflanzer Virginia 1794 Dolley Dandridge Payne Todd [1768 bis 1849] keine Demokraten-Republikaner 57 4. März 1809 in Washington 4. März 1817 in Washington zwei 28. Juni 1836, Montpelier, Virginia Montpelier, Virginia Name: Geboren: Religion: Beruf: Bundesstaat: Ehefrau: Kinder: Partei: Alter bei Eid: Inauguration: Amtsabschied: Amtszeiten: Gestorben: Grab: Der Familienfriedhof der Madisons in Montpelier. Rechts der hohe Obelisk ehrt den Präsidenten. Er gab den USA - und der modernen Welt - etwas aufregend neues: Eine funktionierende Verfassung. Er entwarf die Verfassung, da war er gerade Mitte Dreißig.