© Chris Melzer New York Mai 2010 A Glorious Burden The American Presidency 1841 bis 1845        John Tyler 1790 bis 1862 "Old Tippecanoe and Tyler too" war der Wahlspruch von Harrison und jetzt hatten  die Amerikaner tatsächlich Tyler. Tiefe Spuren in der Washingtoner Geschichte  hinterließ er nicht, und das obwohl dieser im 19. Jahrhundert noch politisch wie  geologisch morastig war. Von seinem Privatleben ist fast mehr überliefert als von  seiner Politik, und sei es nur, dass er wie Jefferson im Weißen Haus Geige spielte.  Und das, obwohl er Texas annektierte. Theodore Roosevelt, ohne Frage einer der  großen in dem Amt, nannte Tyler gar einen "Politiker von monumentaler  Unbedeutsamkeit". Der frühere Gouverneur, wieder ein Virginier im Weißen Haus, war der erste Vize,  der den Präsidenten ersetzte. Entsprechend wurde in seiner ganzen Amtszeit  diskutiert, ob er vollwertiger oder nur amtierender Präsident sei. Tyler schaffte  Tatsachen: Er öffnete keine Briefe, die an den "Amtierenden Präsidenten" adressiert  waren. Die Whigs, nördlich-industriell orientiert, hatten Tyler nur als Gegengewicht zu  Harrison aufgestellt - jetzt mussten sie sich mit ihm herumschlagen. Denn Tyler war  eindeutig ein "Southener", der eigentlich den Demokraten zuneigte und diese auch  protegierte. Mit ihm entstand das entscheidende Parteiensystem in den USA des 19.  Jahrhunderts: Die nördlichen, unionistischen, industriell eingestellten Whigs (und  später die Republikaner) gegen die feudalistischen, sezessionistischen Demokraten  des Südens. Mochte das Präsidentenamt für seinen Vorgänger tödlich  gewesen sein, für ihn  war es zumindest lebensgefährlich.  So tauchte einmal ein randalierender Mob vor dem  Weißen haus auf und warf Fenster ein - das müsste man  heute mal versuchen. Tyler ließ an die Diener Waffen  ausgeben und stellte sich dem Mob entgegen. Die Sache  ging noch einmal unblutig aus. Das galt nicht für das  Unglück mit der "Peacemaker". Die Superkanone sollte  der Navy erhebliche militärische und damit politische  Macht verleihen. Bei einer Demonstration auf dem  Potomac explodierte sie an Bord der "USS Princeton".  Mehrere Menschen - alles hochrangige Politiker -  starben, darunter der Außen- und der Marineminister.  Tyler blieb unverletzt. Obwohl Taylor nicht einmal vier Jahre im Amt war - es fehlten ja die 31 Tage  Harrisons - sah das Weiße Haus gleich zwei First Ladys. Letitia Christian Tyler starb  im September 1842, eineinhalb Jahre nach ihrem Einzug ins Weiße Haus. Im Juni  1844 heiratete er Julia Gardiner - sie war 30 Jahre jünger. Tyler war damit der erste  Präsident, der im Amt heiratete.  Immerhin zeugte Tyler mit seiner ersten Frau acht und mit der zweiten noch einmal  sieben Kinder. Dabei war Julie, die zweite, 30 Jahre jünger. Das jüngste Kind, die  Tochter Pearl, bekam sie, als Tyler schon 70 war. Pearl starb 1947 - mehr als 100  Jahre, nachdem ihr Vater das Weiße Haus verlassen hatte. Als Tyler 1862 starb, wurde das von der Bundesregierung ignoriert. Es war mitten im  Krieg und zu sehr hatte sich Tyler der Konföderation verschrieben. Sein Sarg war mit  einer Konföderiertenflagge bedeckt. John Tyler 29. März 1790 in Greenway, Virginia Episkopalisch Anwalt Virginia 1813 Letitia Christian [1790-1842] 1844 Julia Gardiner [1820-1889] Mary [1815-1848] Robert [1816-77] John [1819-96] Letitia [1821-1907] Elizabeth [1823-50]  Ann Contesse [1825] Alice[1827-54] Tazewell [1830-74] David Gardiner [1846-1927] John Alexander [1848-83] Julia Gardiner [1849-71] Lachlan [1851-1902] Lyon Gardiner [1853- 1935] Robert Fitzwalter [1856-1927] Pearl [1860-1947] Whig 51 4. April 1841 in Washington 4. März 1845 in Washington eine 18. Januar 1862 in Richmond, Virginia Hollywood Cemetery in Richmond Virginia Name: Geboren: Religion: Beruf: Bundesstaat: Ehefrau: Kinder: Partei: Alter bei Eid: Inauguration: Amtsabschied: Amtszeiten: Gestorben: Grab: "His Accidency" wurde er von Spöötern genannt, "Seine Unfälligkeit", weil er durch den Tod Harrisons ins Amt kam. Tylers Grab auf dem Hollywood Cemetery in Richmond, der Hauptstadt Virginias. Auf dem gleichen Friedhof liegt nicht nur James Monroe, der fünfte Präsident der USA. Nur ein paar Meter weiter ruht auch Jefferson Davis, der erste und letzte Präsident der Kon