© Chris Melzer New York Mai 2010
A Glorious Burden
The American Presidency
1869 bis 1877
Ulysses Simpson Grant
1822 bis 1885
Jahrelang hatte das Kriegsglück auf Seiten des Südens gestanden, bis er kam:
Ulysses Simpson Grant. Was für ein Name: U. S. Grant. Das U. S. wurde nicht nur
mit "United States" verbunden. Viele einfache Soldaten dachten, der General
unterschreibe mit "U. S. Grant", weil er "unconditional surrender" fordere, die
bedingungslose Kapitulation. Kein Wunder, dass die Amerikaner ihn anstelle des
schwach scheinenden Johnson ins Weiße Haus wählten.
Zuweilen ist die Geschichte höchst originell.
So aß Grant, einer der fähigsten Generäle der
Geschichte, der unzählige Männer in den Tod
schickte, kein rohes Fleisch. Denn er konnte
kein Blut sehen. Er war dazu völlig
unmusikalisch. Er sagte einmal: "Ich kenne
nur zwei Melodien. Das eine davon ist ‚Yankee
Doodle', und das andere ist es nicht." Seine
Frau rief Grant meistens "Mrs. G.". Julia
Grant wohnte übrigens zuletzt in New York und hatte eine enge Freundin, die
selbst einmal so etwas wie eine First Lady gewesen war: Varina Davis, Ehefrau von
Jefferson Davis, dem einzigen Präsidenten der Konföderierten Staaten von
Amerika.
Grant wurde übrigens festgenommen, weil er mit Pferd und Wagen zu schnell auf
Washingtons Straßen fuhr. Einer seiner Wagen steht heute im Smithsonian
Museum. Auch sein letzter Tag im Amt fiel auf einen Sonntag. Um sich nicht der
Kritik der Bibelfesten auszusetzen, setzte er die Vereidigung seines Nachfolgers auf
Mitternacht fest. Das konnte man ja auch als 24 Uhr des 3. Märzes auslegen.
Eigentlich endet die Amtszeit mittags, Grant opferte also zwölf Stunden im Amt.
Im höchsten Amte hatte sich der geniale General als
erbärmlicher Präsident erwiesen. Kaum eine Amtszeit
war so durch Korruption gekennzeichnet wie die
Grants. Gewiss, er erklärte den Yellowstonepark zum
ersten Naturschutzgebiet der Welt, wurde
wiedergewählt und schaffte es später sogar auf den 50-
Dollar-Schein. Doch in den Augen der Historiker findet
Grant keine Gnade. Zu zerrüttet waren die USA, zuletzt
machte sogar der Präsident selbst pleite. Und das,
obwohl unter ihm das Einkommen des Präsidenten verdoppelt wurde: In seiner
ersten Amtszeit bekam er noch 25 000, in seiner zweiten 50 000 Dollar. Grant war
so verschuldet, dass er alle Devotionalien des von ihm gewonnen Krieges verkaufen
musste. Sein Säbel, seine Uniform, Orden, Kriegsflaggen - alles bekam William
Vanderbilt für ausstehende Raten. Dabei hatte ihm Zirkuskönig Phineas T.
Barnum die damals unglaubliche Summe von 100 000 Dollar geboten, wenn er die
Memorabilia ausstellen dürfe.
Grants Freund Samuel Langhorn Clemens riet ihm, seine
Autobiographie zu schreiben. Schließlich verfasste dieser
Clemens selbst nicht ganz ohne Gewinn Bücher, allerdings
unter einem Pseudonym namens Mark Twain. Die Biographie
wurde ein gigantischer Erfolg - da war Grant allerdings schon
tot. Der begeisterte Zigarrenraucher hatte schon als General
jede Woche von euphorischen Unionisten hunderte Zigarren
zugeschickt bekommen, von denen er die meisten verschenkte,
etwa 20 am Tag aber rauchte. Sein letztes Wort war "Wasser",
dann starb er an Krebs.
Hiram Ulysses Simpson Grant
27. April 1822 in Point Pleasant, Ohio
Methodist
Offizier
Ohio
1848 Julia Boggs Dent [1826 bis 1902]
Frederick Dent [1850-1912] Ulysses S. jr. [1852-1929] Ellen
“Nellie” Wrenshall [1855-1922] Jesse Root [1858-1934]
Republikaner
46
4. März 1869 in Washington
4. März 1877 in Washington
zwei
23 Juli 1885 in Mount McGregor, New York
Grant’s Tomb, Manhattan, New York, NY.
Name:
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