© Chris Melzer New York Mai 2010
A Glorious Burden
The American Presidency
1885 bis 1889
Grover Cleveland
1837 bis 1908
Der Präsident war ein harter Hund. Im Staat New York war er Sheriff von Erie
County und weil es zu seinen Pflichten gehörte und Recht und Unrecht nun einmal
voneinander getrennt zu sein hatten, knüpfte er höchstpersönlich zwei zum Tode
verurteilte Mörder auf. Aber nach 20 Jahren Korruption und Selbstbedienung
suchten die Amerikaner wohl nach so einem. Da machte es auch nichts, dass die
Republikaner ihn als "Buffalo Hangman" schmähten.
Cleveland ging immer als Außenseiter ins Rennen, einer, der aufräumen würde.
Dafür wurde er erst zum Sheriff gewählt, dann zum Bürgermeister von Buffalo und
schließlich sogar zum Gouverneur von New York. So einer könnte Chancen haben,
zum Präsidenten gewählt zu werden - obwohl er Demokrat war. Die waren schon
seit einem viertel Jahrhundert nicht mehr ins Weiße Haus gewählt worden.
Johnson war zwar Demokrat, aber er war ja nur für den Republikaner Lincoln
nachgerückt.
Cleveland hatte gute Chancen, obwohl die
Gegenseite einiges Unangenehme über ihn
ausgegraben hatte. Nicht, dass er sein liebstes
Jagdgewehr "Death and Destruction", "Tod und
Zerstörung" nannte. Das konnte man ja eher als
kernig und männlich hinstellen. Aber das er im Jahr
1863 einem Ersatzmann 150 Dollar gezahlt hatte,
damit der für ihn in der Unionsarmee diente, kam
ungelegen. Clevelands Verhalten war zwar völlig
legal und Tausende hatten einen Ersatzmann bezahlt, um nicht selbst gezogen zu
werden. Aber das passte natürlich nicht in eine Zeit, in der jeder Präsident ein Ex-
General und jeder zu Hause viele Geschichten vom Krieg zu erzählen hatte.
Der Wahlkampf wurde von beiden Seiten schmutzig geführt. Über den
republikanischen Kandidaten James G. Blain sangen die Demokraten "Blaine,
Blaine, James G. Blaine, the continental liar from the state of Maine". Von der
Gegenseite kamen Vorwürfe, Cleveland habe ein illegitimes Kind. Tatsächlich gab
es da einen Jungen, für den Cleveland zahlte. Und der kleine hieß sogar Oscar
Folsom Cleveland. Einen Oscar Folsom gab es allerdings auch, er war ein
Geschäftsfreund von Cleveland und hatte auch eine Beziehung zu der Frau gehabt.
Als Vater kamen beide in Frage. Weil Cleveland Junggeselle war, verpflichtete er
sich aber zur Zahlung. Immerhin: Der Mann stand für seinen Fehler gerade.
Trotzdem veröffentlichte die National Music Company in Chicago das Lied "Ma!
Ma! Where´s my Pa?". Aber Cleveland gewann die Wahl dennoch und seine
Anhänger sangen auf die Frage nach dem Wohin des Vaters "Gone to the White
House. Ha! Ha! Ha!".
Cleveland ging tatsächlich einige Reformen an. Aber auch er musste sich in das
schwere Mahlwerk der Politik begeben und konnte deshalb nicht alles durchsetzen,
was er sich erhofft hatte. Seine bekannteste Tat der ersten Amtszeit: Im Jahr 1886
weihte er in New York die Freiheitsstatue ein.
Stephen Grover Cleveland
18. März 1837 in Caldwell, New Jersey
Presbyterianer
Jurist
New York
1886 Frances Folsom [1864 bis 1947]
Oscar Folsom[1874-?] Ruth[1891-1904] Esther[1893-1980] Marion
[1895-1977] Richard Folsom[1897-1974] Francis Grover[1903-1995]
Demokraten
47
4. März 1885 in Washington
4. März 1889 in Washington
eine
24. Juni 1908 in Princeton, New Jersey
Princeton Cemetery in Princeton, New Jersey
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