© Chris Melzer New York Mai 2010 A Glorious Burden The American Presidency 1929 bis 1933     Herbert Hoover 1874 bis 1964 Erst 1929, da waren die USA schon mehr als 150 Jahre alt, bekamen die  Amerikaner den ersten Präsidenten, der westlich des Mississippi geboren war.  Herbert Hoover war der Sohn eines Schmiedes: Als er sieben war, ging sein  Onkel mit ihm in das Indianerreservat Osage Reservation in Pawhuska,  Oklahoma, um etwas über die früher gekommenen Einwohner des Kontinents  zu erfahren. Mit zehn Jahren wurde er Waise. Hoover wurde später Millionär,  aber als kleiner Junge verdiente er sich Geld, indem er Käfer von den Feldern  sammelte. Für 100 Käfer gab es einen Dollar. Weil er sich ein Studium nicht  leisten konnte, ging er an eine neue Universität, wo er als erster Student  kostenlos studieren durfte - die Universität von Stanford. Hoover, neben Eisenhower einer der beiden deutschstämmigen Präsidenten  ("Huber"), war ein Self Made Man und ein begnadeter Mineningenieur. Das  führte ihn und seine hochintelligente Frau Lou um die halbe Welt. Beim  Boxeraufstand in China 1900 errichtete Hoover Barrikaden, während Lou im  Krankenhaus arbeitete. Wenn Mr. und Mrs. President sich später einmal  verständigen wollten, ohne dass es in der Umgebung jemand mitbekam,  sprachen sie einfach Mandarin. Den Heiratsantrag hatte er Lou Henry übrigens  per Telegramm gemacht - die Frau, die nie hohe Absätze trug, war in  Kalifornien, er in Australien. Nach dem Ersten Weltkrieg  beauftragte Präsident Wilson  Hoover mit der Lebensmittelver-  sorgung im hungernden Europa.  Die "Hoover-Speisung" wurde in  Deutschland zum festen Begriff,  heute ist es normal, dass es in  der Schule Mittagessen. Unter  Coolidge war Hoover Handels-  minister. Von der Popularität des Amtsinhabers bekam er auch etwas ab, als er  sich selbst um das höchste Amt bewarb. Damit der welterfahrene Tausendsassa  etwas volksnäher wirkte, wurde King Tut eingespannt - sein Hund. Hoover  schaffte es. Als eine der ersten Amtshandlungen ließ er etwas installieren, was  vor ihm noch kein anderer Präsident auf dem Schreibtisch hatte: Ein Telefon. Es ist eine besondere Tragödie, dass gerade unter diesem ambitionierten,  brillanten Volkswirtschaftler, kaum war er als Präsident im Amt, die  Weltwirtschaftskrise ausbrach. Hoover unterschätzte die "Great Depression"  und fürchtete, dass zuviel staatliches Handeln die Eigeninitiative der  Amerikaner schwächen würde. Vermutlich wäre es ohne ihn noch schlimmer  geworden, doch viele machten Hoover für die Katastrophe verantwortlich. Dass  die verarmten Arbeiter ihre Wellblechhütten "Hoovervilles" nannten, traf ihn  tief. Als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurde unweit von Las Vegas der Bau  des Hoover-Dammes begonnen. Mit 170 Kilometern Länge und gut 35  Milliarden Kubikmeter Wasserinhalt war der Stausee lange der größte der Welt.  Nach Hoovers Ausscheiden aus dem Weißen Haus wurde er umbenannt, doch  1947 bekam er den Namen Hoover-Damm zurück. Hoover lebte da noch und  setzte sich für den Wiederaufbau Europas ein. Die Alliierten warnte er vor  einem zu harten Umgang mit Deutschland: "Wenn Sie Ihre Pläne umsetzen  wollen, müssen sie 25 Millionen Deutsche aussiedeln oder umbringen." Der  Ehrenbürger mehrerer, auch deutscher, Städte und 80-fache Ehrendoktor lebte  nach seinem Abschied aus dem Amt länger als jeder andere US-Präsident.  Herbert Hoover, der vor dem Frühstück um fit zu bleiben Medizinballstoßen  machte, starb 1964 mit 90 Jahren in New York.  Herbert Clark Hoover 10. August 1874 in West Branch, Iowa Quäker Bergbauingenieur Iowa 1899 Lou Henry [1875 bis 1944] Herbert Charles [1903 bis 1969] Allan Henry [1907 bis 1993] Republikaner 54 4. März 1929 in Washington 4. März 1933 in Washington eine 20. Oktober 1964 in New York, NY. Hoover National Historic Site, West Branch Name: Geboren: Religion: Beruf: Bundesstaat: Ehefrau: Kinder: Partei: Alter bei Eid: Inauguration: Amtsabschied: Amtszeiten: Gestorben: Grab: Ob die Bond Army auch solch ein Souvenir mitbrachte? Das waren Weltkriegsveteranen, die ihre versprochenen Boni beanspruchen wollten. Sie wurden mit Waffengewalt auseinandergetrieben, unter anderem von Offizieren namens MacArthur, Patton und Eisenhower. Von allen Präsidenten gehört Hoover zu denen mit den faszinierendsten Biographien.