© Chris Melzer New York Mai 2010 A Glorious Burden The American Presidency 1974 bis 1977        Gerald Ford 1913 bis 2006 "Ich begnadige Richard Nixon gegenüber allen Verstößen  gegen die Vereinigten Staaten, welche er, Richard Nixon,  begangen hat oder begangen haben mag." Ein Satz kann  die Wiederwahl kosten. Die Begnadigung Nixons durch  seinen Nachfolger Gerald Ford sorgte mit großer  Sicherheit dafür, dass er die Wahl 1976 verlor. Dabei war  es ja gar keine Wiederwahl, denn Ford war an Stelle des  zurückgetretenen Spiro Agnew zum Vizepräsidenten  ernannt worden und hatte dann Nixon beerbt. Ein  Präsident, der nie gewählt wurde.  Die Begnadigung rief Kopfschütteln hervor. Ex-Präsident  Johnson sagte über Ford, er sei ein netter Kerl, "aber er  hat zu oft Football ohne Helm gespielt". Geboren wurde  dieser Mann in Nebraska als Leslie Lynch King, Jr., als er  ein Jahr alt war gab ihm die Mutter den Namen des Stiefvaters. Als junger Mann  arbeitete Ford als Dressman, im Krieg war er Offizier auf einem Flugzeugträger.  Er war sogars Parkranger im Yellowstone National Park.  Von 1949 an war er 24 Jahre lang Mitglied im Repräsentantenhaus und dabei  auch der Warren-Kommission, die das Kennedy-Attentat aufklären sollte. Seine  Frau litt zu der Zeit unter Alkoholismus und  gründete später die Betty-Ford-Klinik. Sie lebt  noch und ist über 90.  Betty Ford hatte eine Gemeinsamkeit mit ihrem  Mann: Auch sie hatte in jungen Jahren als  Modell gearbeitet. Nicht nur der Präsident und  die First Lady hatten Erfahrung im Show  Business, auch der Sohn verdiente sein Geld  damit. In den achtziger Jahren, da war sein  Vater also schon Rentier, gehörte er zur  Besetzung der Seifenoper "The Young and the Restless", die in Deutschland als  "Schatten der Leidenschaft" lief. Die Serie läuft seit sage und schreibe 1973, also  fast 40 Jahre. Ford war acht Jahre mit dabei. Zu den großen Hauptrollen reichte  es nie, aber er spielte immerhin in "Grease", "Escape from New York", "Babylon  5", "Armageddon", "Black Hawk Down" und "Harry und Sally" mit.  Ford verhandelte unter anderem die Schlussakte von Helsinki und kämpfte  innenpolitisch gegen eine schwächelnde Wirtschaft. Im Amtszimmer des  Republikaners stand eine Büste von Harry Truman - obwohl der von der anderen  Partei war. Die Amnesty Nixons sehen Historiker heute in einem milderen Licht:  Das habe ihn zwar die Wiederwahl gekostet, gleichzeitig aber  dem Land Frieden gegeben. Ansonsten hätten die USA vor  einer Zerreißprobe gestanden. Kein Präsident ist älter als Ford geworden. Er starb am  zweiten Weihnachtstag 2006 - übrigens der gleiche Tag wie  34 Jahre zuvor sein Vorbild Truman. Ford wurde 93 Jahre  und 165 Tage alt und somit 45 Tage älter als Ronald Reagan.  Unter den Vizepräsidenten war er nur der drittälteste, Levi  Morton (unter Benjamin Harrison) wurde 95 und John  Garner (unter Franklin Roosevelt) wurde sogar 98. Ford selbst sah sich übrigens sehr pragmatisch. In  Anspielung auf die Automarken und seinen berühmten  Vorgänger sagte er: "Ich bin ein Ford, kein Lincoln."  Gerald Rudolph Ford 14. Juli 1913 in Omaha, Nebraska Episkopale Anwalt Michigan 1948 Elizabeth Ann Bloomer Warren [1918] Michael Gerald[1950] John “Jack” Gardner  [1952] Steven Meigs [1956] Susan Elizabeth [1957] Republikaner 61 9. August 1974 in Washington 20. Januar 1977 in Washington Eine 26. Dezember 2006 in Rancho Mirage, CA. Ford Presidential Museum, Grand Rapids Name: Geboren: Religion: Beruf: Bundesstaat: Ehefrau: Kinder: Partei: Alter bei Eid: Inauguration: Amtsabschied: Amtszeiten: Gestorben: Grab: Grüne Grüße aus dem Weißen haus: Immerhin dreimal konnte Ford in 1600 Pennsylvania Avenue einen Baum aufstellen. First Lady und First Daughter: Betty und Susan Ford. Ford war ein geradliniger, ehrlicher Kerl. Er badete zum Teil Nixons Fehler aus. "Ich bin ein Ford, kein Lincoln": Ford als dreidimensionale Karikatur in der National Portrait Gallery.