© Chris Melzer New York Mai 2010
A Glorious Burden
The American Presidency
1993 bis 2001
Bill Clinton
1946
Wenn jemand in Hope geboren wird, sollte eigentlich ein positives Leben
vorgezeichnet sein. Doch bezog sich dieses "Hoffnung" wohl mehr auf die
Prüfungen im Leben des jungen William Jefferson Blythe. Drei Monate vor seiner
Geburt starb sein Vater bei einem Verkehrsunfall. Die Mutter heiratete wieder und
Bill übernahm in der High School den Namen des Stiefvaters: Clinton.
Als Teenager hatte er John Kennedy die Hand schütteln dürfen. Das "Boys´ Nation
Program", die Jugendinitiative der des Veteranenverbandes American Legion,
machte es möglich. Der Sechzehnjährige drückte dabei seinem Vorbild etwas
verlegen die Hand, fünf Monate vor Kennedys Tod.
Als Jugendlicher hatte er eine Jazz-Combo
namens "Three blinde Mice". Unvergessen ist
auch sein Auftritt 1992 in der Arsenio Hall Show,
als der Präsidentschaftskandidat "Heartbreak
Hotel" auf dem Saxofon spielte.
Bill engagierte sich für die Demokraten, auch als
er ein Stipendium für die Universität in Oxford
bekam. Hier rauchte er, wie er später zugab,
Marihuana - "but I did not inhale!". Kritiker
warfen ihm später vor, er habe das Studium in England zur Flucht vor dem
Wehrdienst in Vietnam genutzt.
Mit gerade 30 Jahren wurde Clinton Justizminister in seinem Heimatstaat
Arkansas. Und schon zwei Jahre später war er Gouverneur. Auf Bildern sieht er
eher wie ein Student denn als ein Regierungschef aus. Nach vier Jahren wurde er
zwar ab-, nach zwei weiteren Jahren aber wiedergewählt. Der junge Gouverneur
hatte ein bisschen was von einem Hallodri, der immer irgendwie irgendwo
durchkam. Paul Greenberg von der Arkansas Democrat-Gazette gab ihm den
Namen "Slick Willie", der "glatte Willie".
Mit dem Motto "Putting people first" und der
Wahlkampfhymne "Don't stop thinking about tomorrow"
von Fleetwood Mac knüpfte er erfolgreich an den JFK-
Mythos an. Seine erste Amtszeit war vom
wirtschaftlichen Aufschwung und dem weltweiten
Optimismus nach dem Zusammenbruch des
Kommunismus geprägt. Immerhin sanierte er die
Finanzen. Die Krankenversicherung, sein wichtigstes
Wahlkampfversprechen, konnte er allerdings nicht
einführen.
Dennoch wurde er wiedergewählt. Er konnte zwar in
Nahost vermitteln, aber überschattet wurde die Amtszeit
von der Lewinsky-Affaire. Clintons Unbeherrschtheit
wurde ihm zum Verhängnis. Nicht die Affaire warf man
ihm vor, sondern dass er Kongress und Wähler darüber belogen hatte. Sogar ein
Impeachment-Verfahren wurde gegen ihn eingeleitet - das hatte bislang nur
Lincolns glückloser Nachfolger Johnson geschafft. Es wurde nieder-, Clinton war
aber angeschlagen.
Dennoch wird er heute in den USA sehr positiv gesehen. Mit ihm verbindet man
friedliche Jahre mit den USA als einziger Supermacht, einer weltweiten
Demokratisierung und einer wachsenden Wirtschaft dank des Internet-Booms.
Weil sein Nachfolger in den Augen vieler für Krieg, Unsicherheit, Wirtschaftskrise
und Defizit steht, erscheint Clinton vielen Amerikanern als lichtes Symbol besserer
Tage.
William Jefferson Clinton
19. August 1946 in Hope, Arkansas
Baptist
Anwalt
Arkansas
1975 Hillary Diane Rodham [geboren 1947]
Chelsea Victoria [geboren 1980]
Demokraten
46
20. Januar 1993 in Washington
20. Januar 2001 in Washington
zwei
Lebt in New York,
ist aktiver UNO-Botschafter
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Leben