© Chris Melzer New York Mai 2010
A Glorious Burden
The American Presidency
2009
Barack Obama
1961
Obama wurde auf Hawaii geboren, nur zwei Jahre, nachdem der Staat in die
Union aufgenommen wurde. Wäre er zwei Jahre älter, hätte er nicht Präsident
werden können. Seine weiße Mutter und der Austauschstudent aus Kenia
heirateten, als in einigen Staaten Ehen zwischen Schwarzen und Weißen noch
verboten waren. Den Vater lernte er kaum kennen, weil der nach Afrika
zurückkehrte - wo er bereits Frau und Kinder hatte. Er starb 1982 bei einem
Autounfall. Die Mutter folgte mit Barack einem neuen Mann nach Jakarta, wo er
eine katholische und dann eine muslimische Schule besuchte.
Zurück in den USA studierte er an der Columbia-Universität
in New York (die, an der gut 30 Jahre zuvor Eisenhower der
Präsident war) und arbeitete anschließend für eine
gemeinnützige Wirtschaftsberatung. Später studierte er
noch an der Havard Law School und schloss 1991 ab - mit
magna cum laude.
In einer Anwaltskanzlei hatte er 1988 eine drei Jahre
jüngere Tutorin namens Michelle Robinson. Vier Jahre
später heirateten beide, sie haben inzwischen zwei Töchter -
die sie politisch durchaus einzusetzen wissen. Die Anwältin
denkt übrigens gar nicht daran, nur die Ehefrau zu sein und
hat ihren Mann damit mehrfach in Bedrängnis gebracht.
Denn die Wähler wollen einen Führer der Nation, der auch privat zu führen
versteht. Michelle Obama ähnelt in ihrer Rolle so Hillary Clinton.
Obama wurde 1992 das erste Mal politisch aktiv. Da sorgte er mit einer Kampagne
für die Wählerregistrierung von Schwarzen und so für 150 000 zusätzliche Wähler
Bill Clintons. Vier Jahre später wurde er Senator in Illinois, schaffte es aber nicht
ins Repräsentantenhaus in Washington. Erst 2004 gelang ihm als Senator der
Sprung in die Bundespolitik.
Von Barrack Obama werden Wunder erwartet. Doch den Hoffnungsträger
erwarten jetzt die Mühen der Ebene. Wirtschaftskrise, Irak, Afghanistan,
Arbeitslosigkeit, Bildungsprobleme, China, Russland - seine Amtseinführungsrede
hätte wirklich den Mut nehmen können. Doch Obama gelingt es stattdessen
geschickt, Mut zu wecken.
Allerdings hat auch früh Fehler gemacht. So war die
Berufung seines Kabinetts von Fehlgriffen geprägt. Noch
schlimmer: Zur Beseitigung der Krise hätte eine
Regierung vom Volk Opfer erwarten können: Höhere
Steuern, niedrigere Sozialleistungen, Einschnitte im way
of life. Und wichtiger: Er hätte es auch verlangen können,
jeder hätte Verständnis gehabt. Obama hat das versäumt.
Jetzt ist die Stimmung nicht nur schlechter. Es sind nun
auch seine Opfer - nicht Bushs, wie es gleich nach der Amtseinführung gesehen
würde. Aber bislang hat kein amerikanischer Präsident legendär angefangen.
Große Präsidenten waren sie immer erst im Rückblick.
Barack Hussein Obama
4. Auggust 1961 in Honolulu, Hawaii
Kongregationalist
Anwalt
Illinois
1992 Michelle La Vaughn Robinson [1964]
Malia Ann [1998] Natasha “Sasha” [2001]
Demokraten
47
20. Januar 2001 in Washington
amtierender Präsident
der Vereinigten Staaten
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