© Chris Melzer New York Mai 2010
A Glorious Burden
The American Presidency
Reconstruction
1865 bis 1896
Andrew Johnson
1865 bis 1869
Der Mann verdient Respekt - er hat ihn nicht bekommen. Johnson hat sich
aus einfachsten Verhältnissen hochgearbeitet. Erst als erwachsener Mann
lernte er Lesen, weil seine Frau es ihm beibrachte. Als Präsident war er den
Moderaten zu radikal und den Radikalen zu moderat mit dem Süden.
Rutherford Birchard Hayes
1877 bis 1881
Ins Weiße Haus kam er nur durch einen Kompromiss. Mehr Stimmen hatte
sein Konkurrent Samuel Tilden. Doch es kam zu erheblichen Unregelmäßig-
keiten, vor allem in Florida(!). Am Ende stand ein Deal: Die Südstaatler im
Kongress stimmen für Hayes, dafür zieht der die Unionstruppen ab.
Ulysses Simpson Grant
1869 bis 1877
Wieder ein erfolgreicher General, der sich ins Weiße Haus gesiegt hat. Als
General war US Grant ein Genie mit Glück, als Präsident ein Versager mit
Pech. Selten war die Korruption in der Regierung größer. Grant hat sich
jedoch nicht bereichert, er starb bettelarm.
Chester Allan Arthur
1881 bis 1885
In puncto Bildung konnte er es mit seinem Vorgänger nicht aufnehmen,
bei der Moral erst recht nicht. Der New Yorker Zollinspekteur tat wenig
gegen die Korruption im Land und umgab sich lieber mit edlen Dingen.
Der “schöne Chester” legte mehr Wert auf Kleidung als auf Regierung.
James Abram Garfield
1881
Viele kennen ihn nur noch den den Kater, der - mittelbar - nach ihm be-
nannt ist. Doch Garfield war ein hochgebildeter und hochmoralischer
Mann. Allerdings wurde er von einem verwirrten Attentäter gemeuchelt,
der sich von Garfield betrogen wähnte. Der zweite ermordete Präsident.
Stephen Grover Cleveland
1885 bis 1889
Auf solch einen Mann hat das Weiße Haus gewartet. Cleveland war stur,
aber auch geradlinig, unerfahren in Washington, aber auch unverdorben.
Er versprach den Amerikanern, in der Bundeshauptstadt aufzuräumen und
das tat er auch. Der eiserne Besen fegte aber zuweilen zu hart.
Benjamin Harrison
1889 bis 1893
“Grandfather’s Hat fit´s Ben” hieß sein Wahlkampfspruch. Dummerwesie
hatte Großvater Harrison, Präsident Nummer neun, den Hut 1841 aber gar
nicht getragen und war deshalb ja gestorben. Enkel Benjamin war klüger,
hinterließ aber keine allzu tiefen Spuren im Sand des Potomac.
Stephen Grover Cleveland
1893 bis 1897
Noch einmal der “Buffalo Hangman”? Dreimal hatte Cleveland die meisten
Stimmen bekommen, 1888 aber sein Konkurrent Harrison mehr Wahl-
männer. Vier Jahre später jam Cleveland wieder als bislang einziger Präsi-
dent, der es nach seiner Abwahl noch einmal ins Weiße Haus schaffte.