© Chris Melzer New York Mai 2010
A Glorious Burden
The American Presidency
1953 bis 1961
Dwight Eisenhower
1890 bis 1969
Im Jahre 1919 fuhr ein junger Major mit einem Convoy quer durch die USA und
wunderte sich, wie umständlich man sich seine Route aus kleinen Straßen
zusammensetzen musste. Warum nicht das riesige Land durch ein Netz von
Fernstraßen verbinden? Der Major hieß Dwight David Eisenhower und als
Präsident setzte er den Plan in die Tat um. Noch heute sind das Zeichen für das
Eisenhower Interstate System die fünf Sterne, die der General - als einer von nur
fünf Männern in der Geschichte der US-Army - auf der Schulter trug.
Eisenhower wurde in Denison, Texas geboren. Seine
Vorfahren kamen jedoch aus Karlsbrunn im Saarland und
ließen sich in Lancaster, Pennsylvania, einer einst rein
deutschen Stadt, nieder. Mit 15 sollte ihm das Bein nach
einer Blutvergiftung abgenommen werden, er drängte seine
Eltern aber so lange zum Protest, bis die Amputation
abgesagt wurde.
Eigentlich hieß Dwight David Eisenhower David Dwight
Eisenhower, aber er änderte die Reihenfolge, als er sich in
Westpoint einschrieb. Was nur wenige wissen: Er hatte sich
erst bei der Marineakademie in Annapolis beworben, war
aber zu alt. Bei der Militärakademie des Heeres fiel er mehr
durch Schabernack als durch Leistung auf. Gesamtbeurteilung: Mittelfeld.
Disziplin: Letztes Viertel.
Und doch zeichnete er sich durch strategisches Geschick und auch
diplomatische Umsicht aus. Diesen Soldaten konnte man auch ins
Ausland schicken. Ein unangenehmes Kapitel: Eisenhower war
1929 an der Vertreibung von protestierenden Kriegsveteranen aus
Washington beteiligt. An seiner Seite als ebenso junger Offizier:
Der spätere General Patton. Ihr Chef: Der Japan-Bezwinger
Douglas MacArthur.
Nach verschiedenen Verwendungen wurde Eisenhower schließlich
in den Krieg geschickt, nach Afrika. Und dann kam Europa. Die
Rede für seinen Rücktritt nach dem Scheitern der Landung in der
Normandie hatte er schon geschrieben. Sie blieb in der Schublade.
Kay Summersby behauptete später, während des Krieges nicht nur
Fahrerin, Sekretärin und Assistentin, sondern auch Geliebte des Generals
gewesen zu sein.
Nach dem Krieg war Eisenhower Militärgouverneur in Deutschland, schied aber
1947 aus und wurde Präsident der renommierten Columbia-Universität in New
York. Doch schon 1949 wurde er wieder zu den Fahnen gerufen als erster NATO-
Oberbefehlshaber. Dwight und Mamie Eisenhower zogen in 35 Jahren 35 Mal um,
sie besaßen in der Zeit nur ein Haus (in Gettysburg, PA.).
Schon 1948 hatte Präsident Truman ihm vorgeschlagen,
Präsidentschaftskandidat der Demokraten zu werden - mit ihm,
Truman, als Vize. Doch erst 1952, als sich zahlreiche "I like Ike"-
Clubs gründeten, stieg Eisenhower ein - allerdings für die
Republikaner. Er war selbst nicht Mitglied einer Partei, glaubte
aber an das Zwei-Parteien-System. Weil die Demokraten 20
Jahre regiert hatten, entschied er sich für die Republikaner.
Nach dem hohen Wahlsieg machte "Ike" eine moderne Politik,
die zudem vom wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Krieg und
dem "Babyboom" gekennzeichnet war. Auch die NASA wurde gegründet und
erzeugte Helden. Goldene Jahre? Vielleicht, aber es gab zahlreiche
Rassenunruhen, vor allem gegen das "separate, but equal".
Kaum zu glauben, aber der alte General war der erste Präsident, der Make-up
nahm - allerdings nur von Fernsehauftritten. Auch Eisenhower hatte einen Hund.
Der deutschstämmige Präsident, der Deutschland besiegt hatte, hatte einen
Weimaraner (der übrigens in den USA genauso heißt) mit dem schönen deutschen
Namen Heidi. Er wurde allerdings nach Gettysburg in Pennsylvania in besagtes
einziges Haus verbannt, das die Eisenhowers je besaßen. Der Grund: Heidi hatte
im Weißen Haus auf den neuen Teppich gepinkelt.
Eisenhower liebte das Golfspiel. Selbst auf dem Rasen des
Weißen Hauses spielte er, nachdem ihm die U.S. Golf
Association einen eigenen Platz angelegt hatte. Als
Eichhörnchen den Rasen in Unordnung brachten, mussten
Staatsbeamte das unterbinden - ausgerechnet vom Secret
Service. Am 6. Februar 1968 erfüllte sich ein Jahrzehnte alter
Traum: Eisenhower gelang in Palm Springs, Kalifornien, ein
Hole in one. Augusta National in Georgia, der vielleicht
wichtigste Golfplatz der Welt, heißt heute offiziell Dwight David
Eisenhower.
Wie der Sieger des Bürgerkrieges, Ulysses Grant, verkaufte
auch der Sieger des Weltkrieges seine Memoiren. 650 000
Dollar brachte ihm "Crusade in Europe" ("Kreuzzug in
Europa") ein. Noch eine Geschichte am Rande: Als Ex-
Präsident Eisenhower im Mai 1965 das Walter Reed Army
Hospital in Washington besuchte, wurde er bestohlen. Jemand
klaute das Ersatzrad aus dem Kofferraum seines Lincoln
Continental.
"Ehre, Mut, Ehrlichkeit, Anstand - all diese Eigenschaften
fanden Ausdruck im Leben dieses guten Menschen und edlen Führers." Das sagte
Lyndon Johnson, Präsident bei Eisenhowers Tod und politisch von der anderen
Feldpostnummer, über den General. Der Präsident wurde 1969 in einem $95-Sarg
beigesetzt - genau wie seine Soldaten, die in der Normandie gefallen waren.
Dwight David Eisenhower
14. Oktober 1890 in Denison, Texas
Presbyterianer
Offizier
Kansas
1916 Marie “Mamie” Geneva Doud [1896 bis 1979]
Doud Dwight [1917 bis 1921]
Republikaner
John Sheldon Doud [geboren 1923]
62
20. Januar 1953 in Washington
20. Januar 1961 in Washington
zwei
28. März 1969 in Washington
Place of Meditation, Eisenhower Presidential
Center in Abilene, Kansas
Name:
Geboren:
Religion:
Beruf:
Bundesstaat:
Ehefrau:
Kinder:
Partei:
Alter bei Eid:
Inauguration:
Amtsabschied:
Amtszeiten:
Gestorben:
Grab: