© Chris Melzer New York Mai 2010
A Glorious Burden
The American Presidency
Die Supermacht
1945 bis 1992
Harry S Truman
1945 bis 1953
Ein Mann aus den einfachsten Verhältnissen, der oft unterschätzt wurde.
Doch der bebrillte Südstaatler war härter und zäher, als viele glaubten. Er
setzte nicht nur die Atombombe gegen Japan und damit gegen Stalins
Sowjetunion ein, sondern zeigte auch innenpolitisch Zähne.
John Fitzgerald Kennedy
1961 bis 1963
Sein früher Tod hat die Zeit in “Camelot” verklärt. “JFK” war vieles nicht,
was ihm heute angehängt wird: Schwacher Präsident, moralischer Führer,
treuer Ehemann, unbegabter Diplomat, Opfer einer Verschwörung - all das
war Jack Kennedy nicht einmal im Ansatz. Aber er war für viele ein Traum.
Dwight David Eisenhower
1953 bis 1961
Nach langer Zeit wieder ein General im Weißen Haus. Doch der Sieger des
Zweiten Weltkrieges war alles andere als ein Haudrauf und bewies oft
Augenmaß. Allerdings auch Härte, zum Beispiel wenn es darum ging, die
Bürgerrechte der Schwarzen durchzusetzen. Und er gründete die NASA.
Richard Milhouse Nixon
1969 bis 1974
Nixon hatte viele mächtige Feinde, die ihn unfair behandelten. Der größte
von ihnen war er selbst. Der Kalifornier hatte sich mit Ausdauer und vor
allem Ehrgeiz hochgearbeitet und fühlte sich zeitlebens als Underdog. Des-
halb fühlte er sich auch im Recht, dem Glück zuweilen etwas nachzuhelfen.
Lyndon Baines Johnson
1963 bis 1969
Der Texaner war ein Vollblutpolitiker - mit all seinen Vor- und Nachteilen.
Innerhalb des “Beltways”, der Washingtoner Ringstraße, konnte er das
Spiel wie kaum ein anderer spielen. Doch er hatte auch Ideale und den
Traum seiner “Great Society”. Der vietnamkrieg beendete diesen Traum.
Gerald Rudolph Ford
1974 bis 1977
Der einzige Präsident, der nie gewählt wurde. Nixon hatte ihn als Ersatz
für den zurückgetretenen Vize Spiro Agnew eingesetzt und Ford folgte
Nixon nach dessem Rücktritt. Er begnadigte Nixon und verspielte so seine
Wiederwahl. Aber verhinderte wohl auch, dass die USA zerrissen wurden.
James Earl Carter
1977 bis 1981
Jimmy who? Den Mann kannten 1976 nur Insider. Doch er schaffte es, der
erste Präsident aus dem tiefen Süden seit dem Bürgerkrieg zu werden.
Politisch war er glücklos und galt als schwach, obwohl er sich für Men-
schenrechte und Umwelt stark machte. Der klassische Führer war er nicht.
Ronald Wilson Reagan
1981 bis 1989
Er versprach Amerika, der starke Mann zu sein, den es nach Vietnam und
Watergate suchte. Und in der Tat bewies Reagan oft Härte und Kompro-
misslosigkeit. Aber er war auch immer bereit, zu verhandeln und Frieden
zu schließen. Er gehört zu den Gründen, warum 1989 die Mauer fiel.
George Herbert Walker Bush
1989 bis 1993
Vielleicht der begabteste Diplomat im Weißen Haus seit John Quincy Adams?
Bush senior wird auch heute noch gern unterschätzt, weil er der letzte einer
alten Generation war. Doch er hat viel geleistet, vor, während und nach seiner
Präsidentschaft. Nicht zuletzt hat er Deutschland unterstützt wie kein anderer.